Tschernobyl Tag 06

Ich denke – Pause – Wartungsmodus – wiederbelebt – ich könnte auch was essen…

Heute starten wir bade bade gemeinsam in Richtung Kreshatyk und suchen erst einmal einen Geldwechsler. Ich gehe mit der Kohle rein und wechsle das Geld. Sie will mir mehr als die dreifache Menge geben. Hallo was machst du Mädel. Das entspräche nun in etwa einem halben Jahresgehalt von dir – ich wollte rund 450€ wechseln und sie wollte mir GrindGeld um über 29.000UHA geben… Sie war dankbar, als ich sie auf ihren Fehler aufmerksam gemacht habe.

Jetzt erst einmal Frühstücken und Kraut sortieren. Bei Isa hat man immer den Eindruck, dass sie zwischendurch in den Wartungsmodus geht und alle nicht benötigten Funktionen abschaltet. Kopf zum Boden gebeugt sitzt sie da und lernt das Muster der Serviette auswendig. Wir gehen Weiter – ja Isa – du auch! Wollen mit der U-Bahn zum Höhlenkloster fahren und machen vorher noch Bilder mit dem Stoppschild, das Petra mithatte. In der U-Bahn Station will ich Petra auch mit dem Schild shooten. Sie stellt sich in Pose, ich such mir den Platz mit der optimalen Perspektive, als ein angesoffener Ukrainer herkommt und mich blöd anmacht. Irgendwie versucht er mir klar machen zu wollen, dass er es nicht wolle, dass wir hier ein Foto mit Stoppschild machen. Ich grüße ihn freundlich, er wird saurer – wer ist der Arsch, dass er mich blöd anquatscht? Ein dahergelaufener Säufer. Ich weiche keinen Millimeter zurück. Er deutet einen Ellbogencheck gegen meinen Kopf an und stoppt nur wenige cm vor mir. Ich spüre den Lufthauch, zucke aber nicht einmal mit einer Wimper – schräg hinter mir sitzt die Security und wenn du mir was tun wolltest hättest du es schon getan – jetzt hast du verloren – also verpiss dich. Wir warten kurz, bis die nächste U-Bahn kommt. Irgendwie nagt es in ihm – einsteigen und wissen, dass wir dann shooten werden oder den Zug versäumen. Im letzten Moment steigt er ein und die Tür geht zu… freundlich winke ich ihm zu und hebe die Kamera – jetzt weiß er, dass er doch warten hätte sollen. Bleda Oasch – und ich meine so – hätte unser Freund Mirek gemeint.

Wir fahren zum Dnjepr und gehen erst einmal einen Kaffee trinken und essen eine Kleinigkeit. Nachdem alle gegessen hatten, meinte Isa – ich denke, ich könnte auch was essen… und überlegte – was und wo bestellen und überhaupt. 5 Minuten später fragt Petra – hast du schon bestellt? Nein – warum auch… Die ganze Aktion kostete fast 45 Minuten.

Nun wollten wir mit dem Schrägaufzug zum Kloster fahren. Der ist gut aber in Wartung… also latschen wir los. Petra mit ihrem lädierten Bein schlägt sich echt toll. Links und rechts an der Straße sind Verkaufsstände, die Antikes und anderen Trödel verkaufen. Petra findet einen Helm, der es ihr angetan hat und ich eine Militärkappe und eine Gasmaske – beides runter gehandelt und gekauft. Weiter geht es zum Kloster. In der Kirche darf man wieder mal nicht fotografieren. Die orthodoxen Kirchen sind aber sehr reichhaltig dekoriert. Unzählige Ikonen und viel Gold.

Ab zum Majdan – Hunger Lulul Durst Bier – wir landen beim MC Donalds… Isa denkt wieder… Die Schlange zum Damen WC reicht vom Keller bis ins Parterre… das ist Petra zu lange… meine ist Kürzer… und nachdem der Todel vor mir bei der geschlossenen Tür steht und nicht checkt, dass keiner drin ist, kürze ich es ab und gehe vor.

Isa denkt noch nach… wir essen schon… was könnte da ein Burger kosten – Isa ist doch wurscht, iss ihn einfach… da ist aber kein Kraut zum Sortieren drin… man kann auch an den Gurken im Burger rumzupfen, sollte ich gleich lernen.  

Am Abend rätseln wir über Isa und kommen zu dem Schluss, dass sie eine Form von Autismus haben muss.

Wir schlendern noch über den Kreshatyk und machen bei einem mit Blumen dekorierten Kaufhaus Fotos von Petra mit dem Stoppschild – wieder sind eigentlich wir die Attraktion – Porty raus und los… Ich will Petra unbedingt noch auf einer der fünfspurigen Straßen mit dem Schild shooten. Anfangs hat sie etwas Bammel. Als sie aber sieht, dass die Ampel immer 40 Sekunden rot ist und schön runter zählt – geht das ganze Problemlos. Mitten auf der Straße steht und sitzt sie mit dem Stoppschild. Keine Ahnung wie viele Leute stehenbleiben und ihre Handykamera zücken. Sogar aus den Autos raus, fotografieren sie uns. Geile Aktion…

Auf dem Weg ins Apartment besprechen wir den restlichen Abend – Shooting bei uns auf der Dachterrasse mit Kleid und Smiley bei Sonnenuntergang, dann zum, Italiener und dann in den Club. Isa kommt zum Shooting mit und ist sehr interessiert… Beim Italiener bestellt sie Entenstopfleber und erntet böse Blicke von Petra –  alles muss man wirklich nicht essen. Wir gehen dann nochmals in die Buddha bar, weil wir wissen, dass Isa da streikt. Beim Eingang fängt ihr Rosenkranz an zu glühen – deshalb macht sie lieber einen Bogen um den Laden. Unter der Woche ist dort aber tote Hose und wir gehen bald zum Apartment. Petra will noch den kleinen Liftboy vom Penthouse sehen. Wir holen meine Kamera und nen Blitz und gehen los. Irgendwie kommt mir meine D5 eigenartig vor, ich schaue aber nicht weiter nach. Wir sind beim Penthaus, gehen die Stiege runter und läuten…   Es öffnet die Tür. Wir sind uns nicht sicher, ob es eine Frau oder ein Mann war. Also fragten wir es, ob wir es mit Petra und der Hasenmaske shooten dürften. Gegen Kohle geht alles. Ich erklärte dem Zwerg, dass ich erst das Licht einrichten muss – das war dem Gnom aber egal und er wollte gleich mehr Geld. Wir wollten das Bild also nochmal gezahlt… ich kenn jetzt zwei Zwerge – der Gertl und den und muss sagen – 100% der Zwerge, die ich kenne, sind Arschlöcher. Arschlöcher, die beim Plattner Wolfi durch die Katzenklappe passen würden – aber trotzdem Arschlöcher… Das Foto hatten wir – das war die Hauptsache…

Nun brachten wir Petra noch in ihr Apartment und gingen selber auch auf direktem Weg – ohne Umweg über irgendwelche Penthäuser in unsere Wohnung.

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