Tschernobyl Reloaded Tag 1

Ich packe Flaenellos Koffer

Augen auf – 0659 – geht doch, eine Minute vor dem Wecker… Aufstehen, duschen, Zähneputzen, ab zum Flughafen. Da war doch noch was – ah ja – anziehen…

Security Check – geht – nur Laptop raus… Noch eine Kleinigkeit Frühstücken und ab nach Wien… Dort wird es etwas stressiger… Zum Gate D geht es mit dem Bus – dann natürlich, wie könnte es anders sein, Sicherheitskontrolle. Auspacken… ALLES! OK… mit stoischer Ruhe zerlege ich den Fotorucksack und packe alles in drei Kisten. Was da in den Rucksack reinpasst, fasziniert mich immer wieder. Sie röntgen alles und wischen den Großteil – mich auch – mit einem Papierstreifen ab, den sie dann in den Sprengstoffdetektor geben. Sprengstofffrei darf ich die Maschine betreten…

Ich poste  die Runde: Wien… Gleis 1… oder bin ich da falsch? Sitz im Flieger… die Kontrolle meiner Fototasche war wieder… geil… also ich bin sprengstofffrei und schaue nicht verdächtig aus… da habe ich aber Zweifel…

Antwort Flanello: Hihi – Wo hast ihn den versteckt?

Meine Antwort: In deiner Tasche…

Keine Antwort mehr…Ich hoffe meine Müsliriegel gehen nun nicht in München verlustig – schaut ja echt verdächtig nach Sempex mit Erdbeergeschmack aus…

Nun sitze ich im Flieger und setze mich der Höhenstrahlung aus… was man sich nicht alles antut – für gute Bilder…

Am Flughafen in Kiew angekommen, ging es zuerst durch die Passkontrolle, dann zum Baggage Claim und dann hinaus zu einem Telekom Schalter. Ich ließ meine SIM-Karte tauschen – da ich keinenÖffner für das Kartenfach hatte – aber sie funktionierte im neuen Telefon nicht. Kurzerhand kaufte ich eine neue SIM-Karte und die Angestellten meinten zu mir, ich könne die alte in der Stadt umtauschen. Sie sei vermutlich nicht mit meinem Telefon kompatibel. Vor dem Flughafen versuchte ich ein Uber Taxi zu ordern, was mir aber nicht gelang, weil diese nicht direkt zum Terminal fahren dürfen. Kurzerhand ließ ich mich von einem dieser privat Taxi Typen bequatschen und in die Basena Street Nummer 5 bringen. Der Check-In mit den Damen von Kiew Appartment verlief alles andere als reibungslos. Sie schafften es kaum mit mir auszureden, dass wir uns im Innenhof des Hauses treffen sollten. Ich schicke ihnen meinen Standort und wieder versuchten sie mir klarzumachen ich möge in ein Lokal draußen auf der Straße gehen. Ich weigerte mich mit meinem Gepäck auch nur einen Meter woanders hinzugehen. Irgendwann gewann ich. Zur Schlüsselübergabe kam, wie es sich herausstellte, die Putzfrau. Sie sprach kein Wort Englisch. Ich schleppte meinen Kram in den dritten Stock, es gab keinen Lift, und betrat mit der Putze das Appartement. Das Apartment ist im Großen und Ganzen okay außer dass es sich dann herausstellte dass weder TV noch Mikrowelle noch Waschmaschine korrekt funktionierten. Die Mikrowelle war wenigstens recht unterhaltsam, da sie, wenn man sie an einer Steckdose einsteckte, schöne Funken sprühte. Ich machte davon am nächsten Morgen ein Video und werde dieses bei bookings.com posten. Die Managerin des Ladens rief mich dann über das Telefon der Putze an und versuchte mir klarzumachen, ich müsse das Apartment mit Kreditkarte oder bar bei ihr bezahlen. So verrückt müsste ich sein dass ich ihnen wegen einer Zahlung nach laufen würde. Ich erklärte ihr, wenn sie Geld von mir haben wollten, dann müssten sie ihren Arsch hochheben und zu mir kommen. So vereinbarten wir einen Treffpunkt in der Nähe des Majdan, weil ich mich dort auch mit meinen Mitarbeitern treffen wollte. Auch da verlief das Treffen nicht einmal ansatzweise reibungslos. Wieder sendete ich Ihnen meine GPS Koordinaten auf 5 Meter genau und sie waren unfähig mich zu finden. Ich war ja nur der einzige Tourist mit zwei Kameras und riesen Fotorucksack am Rücken. Das Apartment bezahlt, traf ich mich mit Sergey und Elena. Wir gingen zuerst eine Kleinigkeit Essen, tranken ein Bier und fuhren dann mit einem Taxi zum Tschernobyl Museum. Das Tschernobyl Museum ist eine riesengroße Verarsche. Im Großen und Ganzen haben sie zwei kleine Räume mit Bildern und Werkzeug aus Tschernobyl. Nichts von diesen Utensilien strahlt. Ich habe sie mit meinem Geigerzähler alle überprüft und für Unruhe im Museum gesorgt. Weil ich nämlich immer mit dem Geigerzähler zu den Utensilien, wie einen kleinen Dreirad, gefahren bin und dann ein halblautes Raunen von mir gab. Das Personal lief aufgeregt hinter mir her und sah die ganze Zeit auf die Anzeige meines Geigerzählers. It’s okay sagte einer. Ich sagte nur: It’s a Fake und deutete auf das Dreirad. Nichts von den Utensilien war verstrahlt. Im größten Raum befand sich eine Ausstellung über Nagasaki und Hiroshima. Irgendwie versuchen die Ex Kommunisten von ihrer Katastrophe durch andere Katastrophen abzulenken. Nach dem Museum verabschiedete ich mich von Sergey und Helena und fuhr zurück zu meinem Apartment. Hannes und Lars waren auch schon angekommen. Wir verabredeten uns zum Abendessen und gingen zu Vapiano. Ich traf mich später noch einmal mit meinen Leuten und ging um 2 Uhr ins Bett.

 

 

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