Ab in die Heimat
Aufstehen, Kaffee, die restlichen Sachen zusammen klauben und die Tasche checken – Gewicht dürfte passen. Die Strahleschuhe aus Tschernobyl noch einmal mit dem Geiger kontrollieren – unbedenklich. Nur eine kleine Stelle auf der Sohle hat 0,28µS – der Rest ist bei 0,2… also rein in einen Beutel und ab in die Tasche. Calling Uber – Taxi kommt in 2 Minuten – na super, jetzt hab ich auch noch Stress – Tasche und Rucksack erwischt und runter in die Lobby. Die Mutter meiner Vermieterin wartet schon auf den Schlüssel. Ich gebe ihn ihr, bedanke mich und besteige mein Taxi. Der quatscht mich wieder auf Ukrainisch an. Er ist so… füllig, dass er sich hinter das Lenkrad zwängen muss. Vermutlich hat er Hornhaut am Bauch, sonst würde er sich die Wampe beim Lenken wund scheuern. Fahren tut der – na ja – ich komme schlussendlich doch an. Nur am falschen Terminal. Ich versuche es ihm zu erklären, da er aber mittig auf dem Zebrastreifen vor dem Eingang parkte, kam ohnehin gleich ein Wachmann und erklärte ihm dann, wo der internationale Terminal sei. Dorthin gefahren… er fuhr gegen die Einbahn in den Parkplatz und fummelte an seinem Telefon herum… Hey pass auf – er überfuhr beinahe zwei, die mit ihrem Gepäck zum Terminal gehen wollten.
Rein in den Flughafen – erste Gepäckkontrolle – als der Geigerzähler aus dem Röntgen kam, zeigte er noch 5,7µs an… 2 Meter von dem Gerät entfernt war er noch bei 2,8µS… Prypjat ist gesünder…
Zum Lufthansa Schalter, einchecken. Meine Tasche hat diesmal 23,9kg – also punktgenau auch die Toleranz ausgeschöpft. Weiter zum Security Check – dort werde ich wieder gefragt, was der normale Strahlungswert sei – alles gut bei euch – ihr liegt sogar unter dem Wert von Klagenfurt – beruhigt schauen sie mich an.
Nun sitze ich am Gate und warte auf den Abflug… schreibe meinen Reisebericht und lasse die Eindrücke der letzten Tage Revue passieren.