One Day in Kiew
Wieder fuhr ich mit einem Uber Taxi zu den Höhlen vom Lavra Kloster. Der für nicht fanatisch orthodoxe Pilger zugängliche Teil ist eigentlich recht unspektakulär. Ein paar Gebetsnischen in denen die Gläubigen Kerzen entzünden und ein paar gläserne Särge, samt Inhalt, die abgeschnuddelt und geküsst werden – fotografieren natürlich verboten. Ich hielt mich sogar dran. Mit einem eigenen Prayer Pass – darf man auch in den restlichen Teil der Höhlen. Bevor ich das nächste Mal nach Kiew komme, lass ich mir einen Bart wachsen und buche den Prayer Pass. Lavra hin Lavra her – ich ging nun zum Hafen und kaufte ein Ticket für die Bootstour. Einige Mädels sprachen mich an und gaben mir Flyer, Pier 9, Pier 6, Pier 388… geh leckt‘s mich doch am … ich geh zum NÄCHSTEN Boot – hab ja nicht Wandertag – kosten tun auch alle gleich viel – also ab aufs Boot und den Dnjepr rauf und runter getuckert – viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat die Stadt nicht. Man sieht aber vom Bach aus das Kloster und die Mutter Nation Statue recht gut. Wieder an Land suchte ich mir ein Taxi und fuhr in ein Viertel mit alten Gemeindebauten. Ich wollte so ein Ding von Innen sehen – das Stiegenhaus alleine reichte aber schon. Da mein russisch etwas eingerostet ist, bezweifelte ich, wenn ich an einer Tür läuten und mich als Bäderhygienekontrollor ausgeben würde, dass mir irgendjemand glauben würde. Also versuchte ich es gar nicht erst. Zurück im Hotel schnappte ich mir ein Bier und ging auf den Dachgarten – schrieb Reisetagebuch und sichtetet Bilder. Dabei hätte ich beinahe übersehen, dass ich noch Abendessen musste. Der Italiener ums Eck hatte noch offen.